Der große Vorteil beim therapeutischen Einsatz von Eseln liegt in deren Unvoreingenommenheit und Authentizität. Esel Sam und der Eselin Cindy und ihren Kollegen den Mauleseln ist es egal, ob sein Gegenüber dick oder dünn, klein oder groß ist. Gerade junge Patienten, die zum Beispiel unter ADHS leiden oder zu dicke Menschen die gemobbt wurden und Erwachsene mit Handycap, genießen die wundervolle Begegnung mit den Langohren sehr und blühen häufig auf.
Die Arbeit mit Eseln ist etwas ganz besonderes. Diese Vierbeiner sind sehr zutraulich und unsere Maulesel teilweise auch sehr scheu, gehen auf Menschen zu oder auch nicht (hier kommt es immer auf
den Mensch an), reagieren ganz stark auf Ansprache und wollen gestreichelt werden. Das ist sehr wichtig für traumatisier Klienten und Menschen mit ADHS. Alleine durch das Streicheln dieser tollen
Grautiere, stößt das Gehirn vermehrt Oxitozin aus. Dieses so genannte Kuschelhormon senkt den Blutdruck und den Pegel des Stresshormons Cortisol, wie Untersuchungen belegen. Bei den Tieren können
Sie sich entspannen und fokussieren.
Der Kontakt zu den Langohren, das Füttern und Pflegen, Streicheln und sich Kümmern hinterlässt einen bleibenden Eindruck bei den Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen. Es hilft ihnen, aus ihrer
Opferrolle heraus zu kommen, in die sie evtl. durch ihre Verhaltensweisen geraten sind. Zu erfahren, dass sie Gutes tun, etwas bewirken können, das ist gerade für diese Patienten sehr wichtig.
Reframing (Umdenken, Umdeuten) ist dafür der Fachbegriff: Zu lernen, dass nicht immer alles schief geht, auch wenn manches nicht gleich beim ersten Mal klappt.
Doch gegen alle AD(H)S-Probleme ist ein Kraut gewachsen - oder besser gesagt ein Tier. Esel können zwar keine Wunder bewirken, unterstützen die Therapie Betroffener jedoch nachhaltig. Sie besitzen zahlreiche Eigenschaften, die sich wie der gesuchte Gegenpol zur AD(H)S-Symptomatik ausnehmen: Ihre Anwesenheit
Die häufig als "Zappel-Philipp" oder "Traum-Suse" abgestempelten Kinder und Erwachsene leiden unter einer Vielzahl sicht- und unsichtbarer Beschwerden. Zu den bekanntesten Einschränkungen von AD(H)S-Patienten gehören
Diese Symptome wirken sich auf schulische Leistungen, das Sozial- und Freizeitverhalten sowie das Familienleben aus. Da AD(H)S keine "sich auswachsende" Kinderkrankheit ist, bleiben die damit verbundenen Probleme auch im Erwachsenenalter bestehen; nehmen hier jedoch meist andere Erscheinungsformen an. Vor allem das viel zitierte und häufig missverstandene "Hampeln" lässt bei Heranwachsenden immer mehr nach und manifestiert sich auf andere Weise.
Das alles macht die Vierbeiner zum idealen Übungspartner für zahlreiche Aspekte. Mit Hilfe der Esel und Maulesel lernen AD(H)S-Patienten,
Die dabei gemachten Erfahrungen dienen ihnen als Motivation, sich auch in anderen - bisher schwierigen - Bereichen zu versuchen. So können Esel Kinder und auch Erwachsene dazu bringen, sich schulischen oder beruflichen Problemen zu stellen oder sich auf Dinge zu konzentrieren, deren Durchführung ihnen bis dato immer schwer fiel.
Die Effekte waren eindeutig positiv: Schon nach der Hälfte der anberaumten Zeit zeigen die kleinen und auch die großen Klienten deutliche Steigerungen im
Viele von ihnen gaben an, diese Fähigkeiten adäquat auf schulische oder andere Lebensbereiche übertragen zu können.
Doch nicht nur die Klienten selbst profitieren vom Einsatz der Tiere: Die Eltern oder Lebenspartner der Betroffenen bestätigten, dass sich der Umgang mit ihren Partnern oder Kindern spürbar
gestaltete als vor oder unmittelbar zu Beginn der eselgestützten Therapie.
Tiergestützte Therapie ist einer der besten Ansätze, Erwachsene, Kinder/Jugendliche mit ADHS emotional- kommunikativ zu erreichen, wenn man beide engagiert, sehr präsent und kompetent anleitet. Esel liefern hier einen dauerhaften „positiven“ Reiz dar, der bei ADHS die Aufmerksamkeit auf eine sanfte Art aufrecht erhält.